Rheinlotse

Tipps & Hinweise

Der Rhein hat für viele Bootsfahrer eine magische Anziehungskraft. Auf diesen Seiten erhalten Sie Tipps- und Hinweise zum Fahren auf dem Rhein und meinen Kontakt bei Anfragen zu einer Überführungsfahrt.

Die einen zieht es auf den Strom, weil es gilt eine Yacht vom Seegebiet zum Winterlager “Binnen” zu holen, die anderen, weil der Rhein als Etappe für eine Überführung (z.B. ins Mittelmeer) herhalten muss oder aber, weil der Rhein und seine Nebenflüsse das angestammte Fahrtgebiet sind und man dort sein Schiff liegen hat. Dabei reden wir von den unterschiedlichsten Bootstypen. Von einem trailerbaren Motorboot bis hin zu einer ausgewachsenen Motor- oder Segelyacht. Segelyacht? Ja richtig, gesegelt wir auf dem Rhein ebenfalls. Nachfolgend möchte ich insbesondere den Revierneulingen einige Hinweise und Tipps geben. Wie immer gilt:

Eine gute Vorbereitung ist das Maß aller Dinge!

Tipps- und Hinweise zur Fahrt auf dem Rhein

Der Rhein ist eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt. Seine Länge beträgt 1.233 km, wovon ca. 900 km für grosse Schiffe befahrbar sind. Umfangreiche Informationen zum Rhein und seinen Nebenflüssen finden Sie u.a. unter http://de.wikipedia.org/wiki/Rhein. Führerscheine/Patente Für Schiffe ab einer Schraubenleistung von mehr als 5 PS gilt eine Führerscheinpflicht. Für Sportboote bis 15 Meter reicht der amtliche Sportbootführerschein Binnen. Von 15-25 Meter (Lüa) ist das Sportpatent erforderlich, darüber hinaus das Kleine oder das Große Patent. Nachzulesen in der RheinpatentVO. http://www.elwis.de/Schifffahrtsrec…

Brückenhöhen 

Fast alle Rheinbrücken zwischen Straßburg und Emmerich haben eine Durchfahrtshöhe von mindestens 9,10m, bezogen auf die Hochwassermarke II. Hinzu kommt die jeweilige Differenz zum Richtpegel. 

Die niedrigste mir bekannte Rheinbrücke ist die Südbrücke in Düsseldorf mit nur 8,61m (Bezug HW-II). 

Rechenbeispiel für Emmerich: Brückenhöhe bezogen auf HW-II: 9,10 m (+) Richtpegel Emmerich: 8,70 m (-) aktueller Pegelstand: z.B. 1,98 m = aktuelle Duchfahrtshöhe von 15,82 m 

Fahrwassertiefen/Pegel 

Für die meisten, die zum ersten mal auf dem Rhein unterwegs sind ein schwieriges, teilweise unverständliches Thema. Ich versuche mal Licht ins Dunkel zu bringen ohne beim Urknall anzufangen. 

Es gibt die Fahrrinnentiefe, auch Solltiefe genannt, die in der Fahrrinne bei gleichwertigem Wasserstand (GLW), die im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren für die Schifffahrt vorgehalten wird. Sie sind für bestimmte Streckenabschnitte festgelegt. 

Fahrrinnentiefen:
Lauterburg - Budenheim 2,1 m
Budenheim - St. Goar 1,9 m
St. Goar - Koblenz 2,1 m
Koblenz - Krefeld 2,5 m
Krefeld - Emmerich 2,8 m 

Jetzt gibt es noch den s.g. GLW (gleichwertigen Wasserstand). Für bestimmte Bezugspegel festgelegt. Hier einige Beispiele:
Pegel Mannheim: 1,60 m
Pegel Koblenz: 0,78 m
Pegel Duisburg: 2,33 m
Pegel Emmerich: 0,84 m 

Nehmen wir mal an, dass am Pegel Emmerich ein aktueller Wasserstand von 1,98 m angezeigt wird. Nun rechnen wir: 

Fahrrinnentiefe für den Bereich 2,80 m
plus Pegelstand Emmerich + 1,98 m = 4,78 m minus GLW für Emmerich - 0,84 m minus Sicherheitszuschlag
- 0,50 m (diesen Wert können Sie für sich selber festlegen)
Abladetiefe = 3,44 m (mit dieser Tiefe sollte es in der Fahrrinne klappen)

Wo fahre ich aber jetzt? 

Soweit, so gut. Jetzt wissen Sie zwar mit welcher Wassertiefe Sie in der Fahrrinne rechnen können. Aber wo ist die Fahrrinne? 

Der Rhein hat keine durchgehende Betonnung wie eine Seeschiffahrtsstraße, also keinen Tonnenstrich an dem Sie sich langhangeln können. Am Niederrhein zum Beispiel ist die Fahrrinne 150m breit. 

Das tiefe Wasser ist, wenn es nicht durch Fahrwassertonnen anders gekennzeichnet ist auf einem geraden Flußabschnitt immer in der Flußmitte. In Kurven (Flußkrümmungen genannt) ist das tiefe Wasser im “Hang” (Außenkurve) und flach ist es im “Ort” (Innenkurve). 

Das ist bedingt durch die Trägheit des Wassers, was immer den langen Weg nimmt und mit der im Hang stärkeren Strömung auf natürliche Weise Segmente, Steine, Kies und Geröll am Grund mitnimmt. Durch Buhnen am Ufer wird versucht die “Strömung” dort zu halten, wo die Fahrrinne ist. 

Vielleicht bleiben Sie erstmal hinter einem beladenen Berufsschiff und machen sich so vertraut. 

“Da wo der Große fährt ist auch für Sie genug Wasser” 

Kleinfahrzeuge sind zwar von dieser Regelung ausgenommen, sollten den “Seitenwechsel” aber mitmachen, da es sonst sehr eng werden kann. Nun gibt es aber auch Streckenabschnitte mit einer s.g. geregelten Begegnung, wo immer die Begegnung Backbord an Backbord gilt. Dies gilt von km 428,2 bis 540,1 und von Duisburg km 769,0 bis zur niederländischen Grenze bei km 857,0. Ein Sonderfall ist die s.g. Gebirgsstrecke. Zwischen km 556,0 und km 540,20 gilt Rechtsfahrgebot!

Geschwindigkeiten 

Je nach Streckenabschnitt und Wasserstand können Sie mit einer Fließgeschwindigkeit von 4-6 km/h rechnen. In der Gebirgsstrecke (Bingen-St.Goar) 6-10 km/h. Am Oberrhein 2-4 km/h. Dies sind natürlich nur grobe Schätzungen. 

An beiden Ufern finden Sie eine Kilometerangabe. Jeder volle Kilometer ist genannt, jeder halbe Kilometer mit einem schwarzen Kreuz auf weißem Grund und alle hundert Meter mit einer Ziffer 1-9. So können Sie auf den ersten Metern Ihrer Reise schnelle eine exakte Geschwindigkeit über Grund ermitteln. 

 Die zu Tal (mit der Strömung) fahrende Schiffahrt kann ganz schön schnell werden. Insbesondere leere Berufsschiffe kommen auf bis zu 30 km/h. Sie sollten sich also auf Ihrer Reise ruhig ab und zu mal umdrehen und beobachten was von hinten kommt. Wie bereits beschrieben ist der Rhein eine stark befahrene Wasserstrasse. So ist gegenseitige Rücksicht unabdingbar.

Schädlicher Sog- und Wellenschlag 

ist immer zu vermeiden. Gerade größere Motoryachten verursachen eine große Heckwelle, die am Ufer nachläuft. Es geht dabei nicht nur um einen Angler, die nasse Füsse kriegt, sondern auch um die Uferbefestigung. Auch entgegenkommende tief abgeladene Schiffe haben Probleme mit Ihrer Welle. Sie läuft durch die Gangbord und landet in den Wohn- oder Maschinenraum. 

Daher: Fahren Sie entsprechend und kontrollieren Sie ihren Wellenschlag. Halten Sie sich nicht dran, dann wird Sie die über Handy oder Funk informierte WSP bei nächster Gelegenheit besuchen. 

Die Informationskette funktioniert in der Berufsschifffahrt erstklassig. Glauben Sie es mir! 

Sogwirkung, Toter Winkel 

Halten Sie Abstand! Insbesondere große, voll abgeladene, zu Berg fahrende Schiffe entwickeln einen enormen Sog, vom dem kleinere Yachten unvermittelt angezogen werden. Bitte beachten Sie auch, dass manche Berufsschiffe einen toten Winkel in der Vorausschau über den eigenen Bug haben.

Streckenkenntnisse, unsichtiges Wetter, Ankergeschirr... 

Bitte machen Sie sich bereits vor Antritt der Fahrt mit der Strecke vertraut. Kleinfahrzeuge sind gemäß den Verkehrsvorschriften grundsätzlich ausweichpflichtig gegenüber Großfahrzeugen. Bei unsichtigem Wetter haben wir auf dem Strom nichts verloren. 

Suchen Sie sich nach Möglichkeit rechtzeitig einen geeigneten Liegeplatz. Die Berufsschifffahrt sieht Sie zwar auf dem Radar, aber das nützt nichts, wenn Sie nicht sehen wo Sie hinfahren. Erreichen Sie keinen Hafen mehr, heißt es Ankern. Das gilt auch bei einem Maschinenausfall, mit dem Sie immer rechnen sollten. Spielen Sie diese Notrolle unbedingt mit Ihrer Crew durch. 

Auch Treibgut kann zu einer Manövrierunfähigkeit oder Behinderung führen. Hier ist schnelles Handeln erforderlich. Schnell raus aus dem Fahrwasser und den Anker schmeißen. Daher sollte Ihr Ankergeschirr ausreichend dimensioniert und immer klar zum Fallen sein. Nachdem Sie (hoffentlich) liegen, können Sie die zuständige Revierzentrale um Hilfe bitten. Ebenfalls sollten Sie die übrige Schifffahrt auf Kanal 10 über Ihre missliche Lage aufmerksam machen, wenn Sie nicht außerhalb vom Fahrwasser liegen! 

Kennzeichnungspflicht von Kleinfahrzeugen auf Bundeswasserstraßen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten sein Fahrzeug zu kennzeichnen. Im Binnenbereich regelt dies die Binnenschifffahrtsstraßenordnung (BSchStrO). Kennzeichnungspflichtige Fahrzeuge sind alle Kleinfahrzeuge (<20m Länge) mit einer Motorleistung von mehr als 2,21 kW. 

Ausgenommen sind: - Ruderboote, Beiboote, die mit Muskelkraft bewegt werden. - Segelboote ohne Motor bis zu einer Länge von 5,5m. - Motorboote bis 2,21 kW. 

Der Eigner einer Kleinfahrzeugs kann sich entscheiden, ob er ein amtliches Kennzeichen oder ein amtlich anerkanntes Kennzeichen beantragt und führt. 

Amtliche Kennzeichen sind u.a.: - Kennzeichen der Wasser- und Schifffahrtsämter (WSA). - Binnenschiffsregistierung im Binnenschiffsregister.* 

Amtlich anerkannte Kennzeichen sind: - Internationaler Bootsschein (IBS) des DMYV, DSV oder ADAC. - andere anerkannte Kennzeichen der verschiedenen Bundesländer. 

 Außnahme Wassermotorräder (Jetski): Diese müssen immer ein amtliches Kennzeichen tragen! 

Die jeweiligen Kennzeichen müssen gut sichtbar an beiden Bug- oder Heckseiten oder am **Spiegelheck angebracht sein. Die Buchstaben (lateinisch) und Ziffern (arabisch) müssen mindestens 10 cm hoch und dauerhaft in heller Farbe auf dunklem Grund oder dunkler Farbe auf hellem Grund angebracht sein. 

*Hinweis: Schiffe mit mehr als 10 m³ müssen im Schiffsregister eingetragen werden. 

** In Holland reicht eine Kennzeichnung nur am Heck nicht aus, hier muß sie an beiden Seiten angebracht sein.

Wahrschau in der Gebirgstrecke am Mittelrhein 

Mit Abstand die anspruchsvollste Strecke für Mensch und Technik. Haben Sie vor diesen Streckenabschnitt zwischen St. Goar und Bingen zu befahren, sollten Sie sich besonders vorbereiten. Es besteht Rechtsfahrgebot! Die Stromgeschwindigkeit ist hier entsprechend hoch, die Fahrrinne schmal. Die Talfahrt driftet regelrecht um die Kurven und benötigt Platz. Aus diesem Grund gibt es für die Bergfahrt s.g. Wahrschautafeln, die anzeigen ob und was hinter den Ecken an Talfahrt kommt. Außerhalb der Fahrrinne lauern überall Felsen! Eine sehr gute Erklärung und Übersicht erfahren Sie auf einer Veröffentlichung des WSV. Hier der Link dazu: http://www.wsv.de/wsd-sw/wir_ueber_…

Fahrten von SY mit gelegtem Mast 

Bitte nehmen Sie sich Zeit bei der Befestigung des gelegten Mastes an Deck. Eine stabile Auflage und eine bestmögliche Verzurrung ist erforderlich, da es auf dem Rhein recht “ruppig” sein kann. Auch sollten Sie sich Gedanken über eine provisorische Beleuchtung machen. 

Funk an Bord 

Im Binnenfunk (UBI) dürfen nur Geräte eingesetzt werden die ATIS fähig sind. Mit einer Seefunkanlage oder einer Binnenfunkanlage ohne ATIS darf auf dem Rhein nicht gefunkt werden!! Hat man eine Funkanlage an Bord, muss der Schiffsführer auch ein Sprechfunkzeugnis haben und eine entsprechende Frequenzzuteilungsurkunde muss mitgeführt werden. 

Auch muss das Handbuch Binnenschifffahrtsfunk mit an Bord sein. In diesem Handbuch sind alle Verkehrskreise und Kanäle der Revierzentralen aufgeführt. 

Kontrollen 

Die Wasserschutzpolizeien der einzelnen Länder führen gerne auch mal beI der Sportschifffahrt eine Kontrolle durch. Dies dient in erster Linie auch Ihrer Sicherheit. Auf meiner Internetseite (www.zalu.de) finden Sie eine Kontroll-Liste der WSP , die Ihnen einen Überblick gibt was abgefragt und kontrolliert wird.

Schleusen 

Auch diese haben wir auf dem Rhein (Oberrhein). Wie komme ich heil rein und wieder raus ohne Angstschweiß und Blessuren am Schiff? Die Funktionsweise einer Schleuse ist schon so oft uns ausführlich beschrieben worden. Eine Anfrage bei Tante Google wird hier schnell zu einer befriedigenden Erklärung führen. 

Schleusenfahrt 

Ich möchte hier eigentlich mal was über die Schleusenfahrt an sich schreiben, da in einigen Gesprächen und Berichten in Internetforen rauskommt, dass einige Freizeitskipper sich nur sehr ungern mit dem Thema Schleusen befassen und ähnlich wie bei Anlegemanövern froh sind, wenn es vorbei ist. Schleusenfahrt als notwendiges Übel sozusagen. 

Anmeldung über Funk 

In der Anfahrt zur Schleuse findet sich am Ufer eine Hinweisschild über den Funkkanal der Schleuse. Bestenfalls hat man sich diesen Arbeitskanal bereits vorher schon rausgeschrieben (z.B. aus dem Handbuch Binnenschifffahrtsfunk). 

Wenn ich in Sichtweite der Schleuse bin, melde ich mich über Funk. So z.B.: " Iffezheim Schleuse, Iffezheim Schleuse für die Motoryacht Balu bitte kommen" Antwort: "Schleuse hört". "Motoryacht Balu 11m Länge in der Bergfahrt möchte gerne schleusen. Bitte kommen". Antwort z.B.: "Wir bereiten die Backbordkammer vor, Sie können nach dem Gütermotorschiff Gisela einfahren." o.ä. 

Man erkennt, dass früher oder später im Gespräch die Position und Schleusen(Fahrt)Richtung klar werden muß. So sollte klar sein ob man in der Berg- oder Talfahrt, bzw. sich im Ober- oder Unterwasser der Schleuse befindet. 

Auch sollte man dran denken nicht mit 25 W, sondern nur mit 1 W zu senden. Auch schenken wir uns in der Praxis das dreimalige Rufen der Funkstelle. Im Nahbereich reicht 1 max. 2 mal. Wir sagen aber immer direkt dabei was für ein Schiffstyp wir sind und welche Länge wir haben.

So braucht der Schleusenmeister nicht extra nachzufragen und kann sofort sehen, ob wir noch in die Kammer passen oder nicht. 

Das man nur mit einem zugelassenen Funkgerät (Binnen mit ATIS Kennung) funken darf und im Besitz des erforderlichen Funkscheins sein muss ist klar. 

Schiff klar zum Schleusen? 

Steuerbord und Backbord Fender raus und Leinen klar halten. Die Crew an Deck nochmal kurz informieren und einweisen. Bootshaken darf gerne bereitliegen. Dafür ist er da. 

Die Berufsschifffahrt hat immer Vorrang, darf und wird vor uns einfahren. In absoluten Ausnahmefällen könnte es auf Anweisung auch mal anders sein, was ich aber noch nie erlebt habe!! Wo und Wie? Sagt der Schleusenmeister nichts dazu, können wir rechts oder links festmachen. 

Bei der Frage Wie, wird es spannend. Ein Patentrezept gibt es wohl nicht. Ich schleuse eigentlich immer nur mit der Mittelklampe, auch wenn ich genug Personal an Bord habe! Versuch der Erklärung: Es gibt immer noch Schleusen, wo die Poller so weit auseinander liegen, dass man mit einem Sportboot nicht vorne und hinten festmachen kann. Einen Poller reicht bei der Mittelklampenversion. Bestenfalls ist es ein s.g. Schwimmpoller, der in der Schleusenwand eingelassen ist. Die neueren Schleusen haben diesen Luxus. Aber auch bei einem Schwimmpoller nicht die Leine belegen, denn insbesondere beim Beginn der Schleusung zu Tal hat der Schwimmpoller einen zeitlichen Verzug und schwimmt erst nach ca. 0,5 - 1m mit!!! Habe ich keinen Schwimmpoller muss ich halt umsetzen, ja nach Hub- /Fallhöhe. 

Praktische Umsetzung: Fährt vor Ihnen ein großes Schiff ein, halten Sie Abstand, da Sie das Schraubenwasser des Vordermanns hin und her schleudert. Hier ist der Rudergänger gefragt. Grundsätzlich und je nach Verkehrsaufkommen fährt man so weit wie möglich nach vorne, um nachfolgenden Schiffen die Einfahrt zu ermöglichen. 

Kommt hinter Ihnen keine andere Yacht mehr, halten Sie ruhig ein wenig Abstand zum Berufsschiff vor Ihnen, denn auch bei der Ausfahrt bekommen Sie es mit seinem Schraubenwasser zu tun. In Höhe der Mittelklampe stoppen Sie das Schiff auf, führen die Leine über den Poller und belegen die Leine auf der Mittelklampe. Schön dichtholen. Fertig! 

Bitte keinen Kopfschlag auf der Klampe, sondern nur aus der Hand die Leine führen. Haben Sie keinen Schwimmpoller erwischt, muss die Leine je nach Hub-/Fallhöhe umgesetzt werden. 

Bei ausreichender Crewstärke ist das Festmachen mit Vor- und Achterleine natürlich auch möglich. Zur anstehenden Ausfahrt ist eigentlich alles gesagt. Liegt vor Ihnen ein Berufsschiff, lassen Sie die Leine belegt und warten ein bisschen, denn sein Schraubenwasser trifft Sie. Wo soll es in der Schleuse auch sonst hin. Er macht es nicht um uns zu ärgern! Bleiben Sie am Ruder während der gesamten Ausfahrt konzentriert, da dass Wasser entsprechend unruhig ist. 

Hinweis zu Ein- und Ausfahrten: 

Soweit möglich bitte zügig ein- und ausfahren. Nicht "drömeln", denn alles wartet auf Sie. Man sieht es immer wieder. Einer drömelt / schleicht in die Schleuse, alle anderen dahinter müssen aufstoppen und kriegen Probleme auf Kurs zu bleiben.

Ich wünsche Ihnen nun eine sichere und erlebnisreiche Reise auf einem spannenden und landschaftlich vielseitigem Fluß, der Sie faszinieren und begeistern wird. Versprochen! 

Christian Zaloudek

Diese Tipps können Sie hier als pdf zum ausdrucken runterladen: http://zalu.de/wp-content/uploads/T…